20.03.2015

Den Bodenverbrauch stoppen

Boden ist ein begrenztes Gut. Dennoch verbrauchten wir in der Schweiz in den letzten 25 Jahren Boden von der Fläche des Genfersees. Das darf nicht mehr länger so weitergehen. Gemeinden und Regionen haben zahlreiche Möglichkeiten, den Bodenverbrauch zu stoppen, ohne an Attraktivität einzubüssen.

Die Schweizer Bevölkerung und ihr Wohnanspruch werden in den nächsten Jahren aller Voraussicht nach ebenso wachsen wie der Bedarf an Büro-, Industrie- und Verkehrsflächen. Dieses gigantische Wachstum verbraucht fruchtbaren Boden zulasten der Landwirtschaft, vermindert den Wert von Naherholungsgebieten und führt zu einem enormen Verlust an der Natur- und Artenvielfalt. Stoppen lässt sich diese Entwicklung nur durch die Entkopplung des Wachstums vom Bodenverbrauch.

Den klaren Willen dazu hat die Schweizer Bevölkerung 2014 mit dem Ja zum neuen Raumplanungsgesetz demonstriert. Dessen Umsetzung fordert nun Kantone und Gemeinden. Ziel ist es, die Zersiedlung einzudämmen und die Siedlungsentwicklung durch eine bessere Nutzung vorhandener Siedlungsflächen vermehrt nach innen zu lenken. Das Potenzial ist gross: Berechnungen der ETH Zürich zeigen, dass in der Schweiz ohne Ein- und Aufzonungen rund eine Million mehr Menschen leben könnten.

Um die inneren Reserven zu nutzen, braucht es neue Denkmuster – vor allem in kleinen und mittleren Gemeinden. Mit einer Gesamtperspektive für die kommunale Entwicklung, die auch die vorhandenen Reserven berücksichtigt, können Behörden und Planer agieren, statt erst zu reagieren, wenn Grundeigentümer partikuläre Interessen entwickeln.

Verdichtung muss dabei nicht öde und unattraktiv sein. Eine bewusste Grün- und Freiraumplanung oder innovative Konzepte, die etwa durch zweigeschossige Erschliessungen verkehrsfreie Begegnungsräume schaffen, sorgen für mehr Erholungswert und Wohnlichkeit trotz Verdichtung.

Die aktuelle Ausgabe von «Thema Umwelt» zeigt, wie Gemeinden ihren Handlungsspielraum für eine qualitätsvolle Innenentwicklung nutzen und welche Instrumente sie bei der Planung unterstützen.

 

«Thema Umwelt» 1/2015 kann für CHF 15.– plus Porto bezogen werden bei Praktischer Umweltschutz Schweiz Pusch, Hottingerstrasse 4, Postfach 211, 8024 Zürich, 044 267 44 11, mail[at]pusch.ch, www.pusch.ch/themaumwelt. Das Jahresabonnement (4 Ausgaben) kostet CHF 50.–.