31.03.2018

Innovation schafft Vorsprung – auch in der Beschaffung

«Thema Umwelt» 1/2018 erschienen

An der Schnittstelle von nachhaltiger öffentlicher Beschaffung und Innovationsförderung schlummert ein enormes Potenzial: Zukunftsorientierte Beschaffung kann Geld sparen sowie sinnvolle und notwendige Innovationen auslösen. Trotz vieler Vorteile kommen neue Technologien und innovative Beschaffungsprozesse im öffentlichen Bereich nach wie vor zu selten zum Einsatz. Das muss sich ändern.

Innovationen leisten oft einen wichtigen Beitrag zu mehr Effizienz punkto Energie, Materialeinsatz oder Zeit. Für die Schonung der natürlichen Ressourcen und für die Reduktion von Schadstoffen sind innovative technische Entwicklungen ein zentraler Hebel. Die öffentliche Nachfrage nach innovativen Dienstleistungen und Produkten spielt hier eine wesentliche Rolle. Sie kann einen höheren Innovationsimpuls auslösen als die gesamte staatliche Innovationsförderung.

Viele Beschaffer, aber auch politische Entscheidungsträgerinnen sind sich ihrer wichtigen Rolle zu wenig bewusst und nutzen den Spielraum, den das Vergaberecht bietet, nicht aus. Ressourceneffizienz und innovative Umwelttechnik für Dienstleistungen und Produkte zu fordern, ist nicht nur legitim, sondern dringend notwendig.

Die staatliche Nachfrage regt wiederum die Innovationstätigkeit der Wirtschaft an und unterstützt die schnelle Einführung neuer Technologien auf den Märkten. Es ist deshalb umso wichtiger, dass Beschaffende ihre generelle Einstellung zum Thema Innovationen ändern, um wirtschaftlicher, nutzerfreundlicher und oft auch nachhaltiger zu beschaffen. 

Neben professionellen Beschaffungsstellen braucht es für die Umsetzung auch innovative Formen des Austauschs zwischen Anbietern und der öffentlichen Hand. Denn eine innovative Beschaffung kann sowohl den Beschaffungsprozess anvisieren als auch die Dienstleistungen und Produkte fokussieren, die es zu beschaffen gilt. 

Die Schweizerische Post beispielsweise berücksichtigte beide Aspekte und ermöglichte via Dialogverfahren die Umstellung der Fahrzeugflotte vom Kleinmotorrad zum Elektrotoller.  

Auch die Stadt Bern profitiert von innovativen Prozessen. Um Abläufe effizient zu gestalten und Know-how zu bündeln, hat sie ihre Beschaffung zentralisiert und sorgt mit einer Plattform für mehr Austausch. Die dadurch verstärkte Zusammenarbeit führt zu einer Professionalisierung der Beschaffung in Bezug auf die rechtlichen Möglichkeiten wie auch auf die Kenntnis der Märkte und den Einbezug von Nachhaltigkeitskriterien. 

Im Kanton Waadt gehen Beschaffungsstellen in Sachen Nachhaltigkeit noch einen Schritt weiter. Nachhaltigkeitskriterien fliessen nicht nur in Ausschreibungen ein, sondern es wird während der Auftragsausführung überwacht, dass sie auch eingehalten werden. 

Die aktuelle Ausgabe von «Thema Umwelt» zeigt, wie die öffentliche Beschaffung einerseits als Innovationstreiber für neue und umweltfreundlichere Technologien wirken kann und andererseits von innovativen Beschaffungsprozessen und neuen Vergabeverfahren profitiert. Verschiedene Beispiele aus der Schweiz und Deutschland machen deutlich, welche Chancen eine innovative Beschaffung birgt und wie die öffentliche Hand die damit verbundenen Herausforderungen angehen kann. 

«Thema Umwelt» 1/2018 kann für CHF 15 plus Versandkosten unter www.pusch.ch/themaumwelt oder über 044 267 44 11, mail[at]pusch.ch bezogen werden. Das Jahresabonnement (4 Ausgaben) kostet CHF 50.

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Priska Messmer
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