
Biodiversität wirkungsvoll in der Planung verankern
Gemeinden nehmen bei der Förderung eines vielfältigen und naturnahen Siedlungsraums eine zentrale Rolle ein. Indem sie strategische Ziele definieren und Standards für die Biodiversität in ihrer Nutzungsplanung und in Baureglementen verbindlich festlegen, sorgen sie für hochwertige und vernetzte Lebensräume. Die Tagung gibt einen Überblick über rechtliche Möglichkeiten und raumplanerische Hebel und bietet Einblicke in die Gemeinde-Praxis.
Angebot
Siedlungen mit naturnah gestalteten und unterhaltenen Grünflächen weisen eine hohe Artenvielfalt auf. Die fortschreitendende Siedlungsentwicklung, die innere Verdichtung und Nutzungsänderungen setzen den natürlichen Lebensraum innerhalb des Siedlungsgebiets immer mehr unter Druck. Dies führt zum Biodiversitätsverlust, schwächt die Ökosysteme und macht sie anfälliger für die Auswirkungen des Klimawandels.
Definieren Gemeinden strategische Ziele und legen biodiversitätsfördernde Bestimmungen in ihrer Nutzungsplanung und in Baureglementen verbindlich fest, können sie den Anteil ökologisch wertvoller Flächen im Siedlungsgebiet erhöhen und eine Vorbildfunktion wahrnehmen. Der ökologische Ausgleich ist ein wichtiger Hebel zur Förderung der Biodiversität und Landschaftsqualität im Siedlungsraum. Kantone sind gesetzlich verpflichtet, in intensiv genutzten Gebieten für den ökologischen Ausgleich zu sorgen. Die Umsetzung liegt meist bei den Gemeinden. Sie verfügen über vielfältige rechtliche Möglichkeiten, schöpfen diese aber oft noch zu wenig aus. Um Gemeinden bei der Umsetzung zu unterstützen, hat das Bundesamt für Umwelt im 2022 Musterbestimmungen formuliert. Sie konkretisieren die rechtlichen Vorgaben zum ökologischen Ausgleich sowie zu weiteren relevanten Themen wie Aussenraumgestaltung, Siedlungsrand und Lichtemissionen.
Die Pusch-Tagung gibt nicht nur Einblicke in die Musterbestimmungen, sondern verschafft auch einen Überblick über die wichtigsten raumplanerischen Instrumente. Planer:innen aus dem Gemeindeumfeld lernen Möglichkeiten kennen, wie sie einen verbindlichen Rahmen zur Einforderung von Biodiversität festlegen. Erfolgsfaktoren für die wirkungsvolle Anwendung und Beispiele aus anderen Gemeinden veranschaulichen den Einsatz in der Praxis.
Zielpublikum
Planer:innen aus kommunalen und kantonalen Behörden und Verwaltungen, Mitarbeitende von Raumpla-nungsbüros, Mitglieder von Regionalverbänden, Trägerschaften von Agglomerationsprogrammen.
Treffpunkt
Volkshaus Zürich, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich
Präsentieren Sie Ihre Dienstleistungen an der Tagung
Weitere Infos unter www.pusch.ch/werbung
«Thema Umwelt» zur Tagung vorbestellen
Sie können nicht an der Tagung teilnehmen? Die Referate werden in der Ausgabe 4/2022 der Pusch-Fachzeitschrift «Thema Umwelt» umgesetzt.
Programm
Referate am Morgen, 9.15 – 12.30 Uhr
- Mehr Biodiversität dank verbindlicher Planung – Einleitung und Moderation
Jennifer Zimmermann, Leiterin Abteilung Gemeindeangebote und Erwachsenenbildung, Stiftung Pusch - Ökologischer Ausgleich im Siedlungsgebiet – Musterbestimmungen für Gemeinden und Kantone
Claudia Moll, Stv. Sektionschefin, Sektion Landschaftspolitik, BAFU - Kommunale Rechts- und Planungsgrundlagen – Übersicht, Priorisierung und Integration von biodiversitätsfördernden Massnahmen
André Stapfer, Geschäftsleiter Büro «Landschaft und Natur» - Grünes Gallustal – Kommunale Modellvorgaben für Stadtnatur und Stadtklima
Dr. Gregor Geisser, Rechtsanwalt, Rechtsanwälte.og42 - Biodiversität in der Planung des Kantons Bern – Chancen und Herausforderungen
Urs Känzig-Schoch, Leiter Abteilung Naturförderung, Amt für Landwirtschaft und Natur, Kanton Bern
Mittagessen, 12.15 – 13.30 Uhr
Nachmittagsprogramm mit Workshops, 13.30 – 16.30 Uhr
- Stadt Neu Land – Gemeinsame Perspektiven für mehr naturnahe Grünflächen in der Stadt Wädenswil
Dr. Markus Hohl, Sachbearbeiter Biodiversität und Naturschutz, Stadt Wädenswil und Sandro Capeder, Projektleiter Raumplanung, Stadt Wädenswil - Mehr Grün für Root – Von den gesetzlichen Bestimmungen zur Umsetzung
Silvia Bucher, Leiterin Bau und Infrastruktur, Gemeinde Root - Grünstadt Degersheim – Anforderungen des Labels und Umsetzung in der Planung
Pascale Haas, Geschäftsführerin Grünstadt Schweiz und Simon Witzig, Leiter Werkhof, Gemeinde Degersheim - Münsingen 2030 – Verankerung der Biodiversität in der Ortsplanung
Martin Niederberger, Leiter Abteilung Bau, Gemeinde Münsingen und Flavia Senn, Projektleiterin Umwelt und Ökologie, Abteilung Bau, Gemeinde Münsingen
Kosten
- Mitglieder Pusch*: CHF 270
- Mitglieder BSLA, Schweizerischer Städteverband, Schweizer Verband Kommunale Infrastruktur, EspaceSuisse, FachFrauen Umwelt und Gemeinden des Kantons Bern: CHF 330
- Nichtmitglieder: CHF 390
In den Kosten sind alle Kursunterlagen, die Pausenverpflegung und das Mittagessen inbegriffen.
*Als Pusch-Mitglied profitieren Sie von ermässigten Kurs- und Tagungsgebühren, vergünstigten Ausstellungen und der Pusch-Fachzeitschrift «Thema Umwelt». Eine Mitgliedschaft gibt es bereits ab CHF 150.
Anmeldung
Kontakt

Roberta Borsari
Projektleiterin Ausbildung Zivildienst & Gemeindeangebote Biodiversität
044 267 44 16
roberta.borsari[at]pusch.ch
Einer der besten Fachkurse, die ich je besucht habe! Die Inhalte waren nicht abgehoben oder zu akademisch, trotzdem ging es für Praktiker genug in die Tiefe.
Teilnehmer Zertifikatslehrgang «Gewässerwart»
Sekretariat Kurse und Tagungen

Tina Rüegg
Administration
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Larissa Münch
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