
Schulen und Kitas
Wie können Gemeinden Schulen, Kindertagesstätten und Heime motivieren, Food Waste zu vermeiden? Nachstehend finden Sie eine Zusammenstellung von verschiedenen Ideen, Tipps und Tricks, um diese Betriebe bei der Vermeidung von Food Waste aktiv zu unterstützen.
Motivieren Sie die Schulen, Food Waste zum Thema zu machen
Motivieren Sie die Schulen in Ihrer Gemeinde, Food Waste auch im Unterricht zu thematisieren. Verschiedene Unterrichtsmaterialien und moderierte Unterrichtslektionen bieten Lehrpersonen die Möglichkeit, das Thema Food Waste unkompliziert direkt ins Schulzimmer zu holen und die Schüler:innen zu umweltbewusstem Handeln anzuregen.
Tipps & Tricks
- Weisen Sie die Lehrpersonen auf das kostenlose Unterrichtsmaterial zu Ernährung und Food Waste von Pusch hin. Für alle Stufen liegen direkt umsetzbare Unterrichtsideen bereit, welche sich auch gut für Themenwochen eignen. Unterrichtsmaterial (Zyklus I bis III) bietet auch foodwaste.ch.
- Machen Sie die Schulen auf den Umweltunterricht für Oberstufen zum Thema Food Waste aufmerksam. Dieser Unterricht ist für Schulen in über 700 Gemeinden kostenlos verfügbar. Ist der Unterricht in Ihrer Gemeinde noch nicht buchbar? Sie können Ihren Schulen den Unterricht finanzieren - Marco Maurer berät Sie gerne.
- Informieren Sie die Schulen über die Kampagne «Save Food, Fight Waste», welche viele Tipps und Sensibilisierungsmaterial für Lehrepersonen und ihre Klassen bereithält.
Bieten Sie Kitas, Mittagstischen, Heimen und Spitälern ein Coaching an
Bieten Sie Kitas, Mittagstischen und Heimen die Möglichkeit, in Begleitung einer Fachperson den anfallenden Food Waste im eigenen Betrieb systematisch zu messen, analysieren und auf diese Weise Lebensmittelabfälle nachhaltig zu reduzieren. Über mehrere Wochen begleitet ein Coach den Betrieb und gibt Tipps und Tricks, wie Lebensmittelabfälle reduziert und dabei Kosten eingespart werden können.
Tipps & Tricks
- Die Organisation United Against Waste bietet ein sogenanntes Food Save Management an, bei welchem Betriebe aus der Gemeinschaftsgastronomie lernen, Lebensmittelabfälle langfristig zu reduzieren. Unterstützen Sie die Betriebe in Ihrer Gemeinde, indem Sie dieses Coaching finanziell unterstützen.
Inspiration und vergangene Veranstaltungen
- Fallstudie von Heimen, Spitälern und weiteren Gemeinschaftsverpflegungsbetrieben
- «Thema Umwelt», Artikel: Food Save Basel-Stadt
Informieren und inspirieren Sie Kitas und Heime über Food Waste
Informieren Sie die Betriebe in Ihrer Gemeinde regelmässig zum Thema Food Waste und über die Möglichkeiten, Lebensmittelabfälle in den eigenen Küchen zu vermeiden.
Tipps & Tricks
- Informieren Sie die Betriebe über die Waste-Tracker-App, ein unkompliziertes Analysetool zur Erfassung von Lebensmittelabfällen.
- Die Food-Save-App bietet viel Inspiration und viele Tipps zur Vermeidung von Food Waste entlang des gesamten Küchenprozesses. Weisen Sie die Betriebe auf diese App hin. Die App eignet sich auch gut dazu, die Lernenden im Betrieb mit dem Thema Food Waste vertraut zu machen.
- Suchen Sie Hintergrundinformationen oder eine Grafik zum Thema? Der Werkzeugkasten Umwelt, die Kampagne «Save Food, Fight Waste» und das Bafu schaffen Abhilfe.
- Die Reste-Rezepte aus Grossmutters Küche bewähren sich bis heute. Bedienen Sie Kitas und Heime einmal im Monat mit einem Resteverwertungs-Rezept aus früheren Zeiten (z.B. via Newsletter per Mail).
- Animieren Sie die Mitarbeitenden der Betriebe, ihr eigenes Wissen in Bezug auf Food Waste zu testen und weisen Sie sie auf den Food Ninja Test hin.
- Informieren Sie Kitas, Heime und Spitäler über die Möglichkeit, Informations- und Kampagnenmaterialien über die Kampagne «Save Food, Fight Waste» zu bestellen.
Ergreifen Sie Massnahmen gegen Food Waste in gemeindeeigenen Verpflegungsbetrieben
In gemeindeeigenen, von Ihnen selbst betriebenen Verpflegungsbetrieben können Sie direkt Einfluss nehmen und effektive Massnahmen zur Reduktion von Food Waste ergreifen: Beispielsweise durch die regelmässige Messung von Lebensmittelabfällen oder durch den Einbezug der Lebensmittelreste in die Menü-Planung. Auch die Schulung und Sensibilisierung von Mitarbeitenden in Bezug auf Food Waste kann wesentlich zur Reduktion von Lebensmittelabfällen beitragen.
Tipps & Tricks
- Führen Sie regelmässig und verbindlich Messungen der Lebensmittelabfälle in den eigenen Betrieben durch. So kann das Spar-Potenzial erfasst und zusammen mit den einzelnen Betrieben ein Ziel zur Reduktion von Food Waste festgelegt werden. Eine Hilfestellung bei der Messung der Lebensmittelabfälle bietet z.B. die Waste-Tracker-App.
- Menü-Planung: Versuchen Sie Food Waste zu vermeiden, indem Sie die Essensreste, die unter der Woche anfallen könnten, bereits in die Menü-Planung miteinbeziehen (z.B. mit einem Resten-Freitagsessen). Wählen Sie bei der Menü-Planung die Zutaten so, dass man übriggebliebene Rohstoffe (wie z.B. Salat, Gemüse) auch noch mit dem Menü des Folgetages verwenden kann.
- Vermeiden Sie eine Überproduktion bei der Essensausgabe und bereiten Sie vorerst nur 70 % der gelieferten Menge zu. Braucht es weitere 20 bis 30 %, können weitere vorgekochte Speisen aufgewärmt und zur Verfügung gestellt werden. So können Sie sicherstellen, dass nur so viele Portionen zubereitet werden, wie effektiv nötig sind.
- Stellen Sie sicher, dass die Verantwortlichen im Betrieb über genügend Know-how in Bezug auf die Verwertung von Resten verfügen. Bieten Sie hierzu beispielsweise regelmässig Schulungen an oder stellen Sie den Betrieben eine Sammlung von Reste-Rezepten zur Verfügung.
- Bestimmen Sie pro Betrieb einen Food-Waste-Experten. Diese Personen werden regelmässig geschult und geben ihr Know-how dann an ihr Team weiter.
- Die Sicherstellung des Food-Waste-Know-hows könnte durch die Lernenden abgedeckt werden (regelmässige Treffen und Austausch unter den Lernenden).
- Die Food-Save-App bietet viel Inspiration und Tipps zur Vermeidung von Food Waste entlang des gesamten Küchenprozesses. Ein gutes Tool, um die Mitarbeitenden mit diesem Thema vertraut zu machen.
- Am Ende des Tages können die Kinder und Mitarbeitenden das restliche Essen mit nach Hause nehmen. Stellen Sie hierfür jedem Betrieb eine grosse Menge an Tupperware zur Verfügung.
Beschaffen Sie Food Waste optimierte Verpflegungsdienstleitungen
Wenn Sie den Verpflegungsservice in den gemeindeeigenen Verpflegungsstätten über einen externen Caterer beschaffen, können Sie auf indirektem Wege – also über die Ausschreibung der Verpflegungsdienstleistung – Einfluss nehmen: Durch entsprechende Auflagen können Sie die Vermeidung und Reduktion von Food Waste sicherstellen. Hier finden Sie eine Auflistung möglicher Kriterien und Forderungen, die Sie in die Ausschreibung einfliessen lassen können.
Tipps & Tricks
- Fordern Sie zusätzlich zur Offerte ein Food-Waste-Konzept ein, in welchem der Dienstleister aufzeigen soll, wie Lebensmittelabfall im eigenen Betrieb reduziert werden kann.
- Messung von Food Waste: Legen Sie in der Ausschreibung fest, dass der Dienstleister Food Waste regelmässig misst. Beim alljährlichen Standortgespräch werden die Resultate dieser Food-Waste-Messungen dann angeschaut und gemeinsam wird ein Ziel vereinbart, wie viel Food Waste im nächsten Jahr reduziert werden soll.
- Das Merkblatt der Informationsplattform Kompass Nachhaltigkeit bietet einen guten Überblick zur Nachhaltigen Beschaffung im Bereich der Verpflegungsdienstleistungen.
- Fordern Sie bereits in der Ausschreibung die Bereitschaft des Verpflegungsdienstleisters, an einem Coaching oder einer Schulung zur Vermeidung von Food Waste teilzunehmen.
Inspiration und vergangene Veranstaltungen
- «Thema Umwelt», Artikel: Uni Bern setzt auf Wahlmöglichkeit
- Bestehende Ausschreibung als Mustervorlage «Catering Tagesschulen/Kita/Tagi, Stadt Bern»