
Energie
Energieeffizienz und die Förderung erneuerbarer Energien sind gut und wichtig. Doch das reicht nicht aus, um den Energiebedarf auf ein langfristig verträgliches Mass zu senken. Verhaltensänderungen können den Energieverbrauch nachhaltig verringern, ohne den Komfort und die Sicherheit zu schmälern.
Licht aus!
Nicht immer und nicht überall braucht es nachts Licht im öffentlichen Raum. Mit einer gezielten Nachtabschaltung, einer Absenkung oder einer dynamischen LED-Beleuchtung helfen Sie wesentlich mit, den Energieverbrauch zu senken und gleichzeitig die Lichtemissionen zu reduzieren.
Was Sie fördern oder initiieren können:
- Aktion «Licht aus!» initiieren und unter Einbezug der Ladengeschäfte durchführen.
Beispiel aus der Praxis: - Betriebszeiten der Strassenbeleuchtung optimieren: Nachtabschaltung oder -absenkung einplanen.
Beispiel aus der Praxis: - Lichtemissionen reduzieren: Licht und Dunkel im öffentlichen Raum gezielt planen.
Beispiele aus der Praxis: - Bei Sanierungen auf LED-Technologie umrüsten und diese mit Bewegungssensoren ausrüsten.
Beispiele aus der Praxis: Weitere Informationen und Arbeitshilfen:
Was dafür spricht:
- Reduktion des (Gemeinde-)Energieverbrauchs
- Reduktion der Lichtemissionen
- Kosteneinsparung
Abholaktion für alte Kühlschränke
Organisieren Sie unter dem Motto «Strom aus für Dinosaurier!» eine Abholaktion für alte Kühlschränke aus Privathaushalten. Diese stehen oft seit Jahren im Keller und kühlen lediglich Getränke für gelegentliche Anlässe. Der Energieverbrauch ist gross, unnötig und den Besitzern oftmals nicht bekannt.
Was Sie fördern oder initiieren können:
- Organisation einer (jährlichen) Abholaktion für alte Kühlschränke, durchgeführt beispielsweise durch lokale Vereine. Die Aktion mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit begleiten und die Geräte einem anerkannten Entsorger übergeben, der die VRG abrechnen kann.
Was dafür spricht:
- Erhöhung der Entsorgungsrate alter und ineffizienter Geräte
- Sicherstellen einer fachgerechten Entsorgung
- Sensibilisierung von Privatpersonen für den Stromverbrauch und die korrekte Entsorgung von Altgeräten
Energieberatung und Förderbeiträge
Mit einer Energieberatung für Mieter und Immobilienbesitzer lässt sich der Energieverbrauch nachweislich senken. Durch den persönlichen Kontakt ist die Zielgruppe direkt angesprochen und motiviert, die empfohlenen Massnahmen umzusetzen. Förderbeiträge können zusätzliche Anreize schaffen.
Was Sie fördern oder initiieren können:
- Der Bevölkerung persönliche Energieberatung anbieten oder Rabatt für externe Beratungen gewähren.
Beispiele aus der Praxis: - Stromsparchecks zu Hause oder in Unternehmen durch Fachpersonen oder Fachorganisationen anbieten.
Beispiele aus der Praxis:- Strom im Haushalt, Energieagentur St. Gallen
- Stromspar-Check der Caritas St. Gallen und Appenzell
- Förderbeiträge gewähren für die Anschaffung von Sparduschbrausen, Bewegungsmeldern für die gezielte Aussenbeleuchtung oder die Umrüstung auf LED-Lampen.
Beispiel aus der Praxis:
Was dafür spricht:
- Motivieren von Mietern und Liegenschaftenbesitzern zur Umsetzung von Stromsparmassnahmen
Optimierte Raumtemperatur
Überheizte Räume verbrauchen unnötig Energie und belasten die Gesundheit. Mit einer optimierten Raumtemperatur lassen sich bis zu 30 Prozent der Heizenergie und auch der -kosten einsparen. Das gilt nicht nur für Privathaushalte, sondern auch für öffentliche Räume.
Was Sie fördern oder initiieren können:
- Saisonal abgestimmte Informationskampagnen über das Potenzial einer optimierten Raumtemperatur durchführen und dabei gezielt spezifische Zielgruppen wie Hauswarte, Gebäudeverantwortliche, Verwaltungen, Liegenschaftsbesitzende, Mieter:innen ansprechen.
Beispiel aus der Praxis: - Den Einsatz von intelligenten Heizungssteuerungen fördern oder darüber informieren.
- Raumtemperatur in öffentlichen Gebäuden optimieren und Räume nur dann beheizen, wenn sie genutzt werden.
Beispiele aus der Praxis:- Temperaturabsenkung in Schulgebäuden während der unterrichtsfreien Zeit in Winterthur
Was dafür spricht:
- Einfache und kostengünstige Reduktion des Wärmeverbrauchs ohne Sanierungsmassnahmen
- Weniger trockene Luft
- Reduktion der Heizkosten
Flexible Arbeitsplätze
Nicht nur Wohnflächen, auch Büroflächen verbrauchen viel Energie. Mit flexiblen Arbeitsplätzen lassen sich der Bedarf an Bürofläche pro Kopf und gewisse Arbeitswege reduzieren. Gleichzeitig unterstützen sie das in Zukunft immer stärker nachgefragte mobile Arbeiten und somit einen flexiblen Berufs- und Familienalltag.
Was Sie fördern oder initiieren können:
- Geteilte oder flexible Arbeitsplätze in der Gemeindeverwaltung zur Verfügung stellen, die je nach Bedürfnis auch umfunktioniert werden können.
- Unternehmen in der Gemeinde informieren und Anreize zur Förderung von flexiblen Arbeitsplätzen setzen, beispielsweise mit einem Bonus-System.
Beispiel aus der Praxis: - Flexible Arbeitsplätze an zentralen Lagen in der Gemeinde initiieren oder zur Verfügung stellen.
Beispiele aus der Praxis: - Flexible Arbeitszeiten und das Arbeiten im Homeoffice ermöglichen, um Mitarbeitenden die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern.
Beispiele aus der Praxis:- Familienfreundliche Arbeitszeitmodelle in der Wirtschaftsregion Basel
Was dafür spricht:
- Reduktion der Bürofläche pro Kopf
- Entlastung des (Pendel-)Verkehrs
- Attraktive Arbeitsbedingungen durch flexible Arbeitsmodelle
Monitoring des Stromverbrauchs
Die Angabe der Veränderung des Stromverbrauchs im Vergleich zum Vorjahr oder zum Vormonat auf der Rechnung führt dazu, dass Kundinnen und Kunden ihren Stromverbrauch hinterfragen, und schafft einen Anreiz, sich zu verbessern.
Was Sie fördern oder initiieren können:
- Städtische Elektrizitätswerke sensibilisieren und motivieren, auf ihren Kundenrechnungen den Stromverbrauch zu monitoren und eine Reduktion des Stromverbrauchs zu belohnen. Diverse Studien zeigen, dass die Wirkung noch stärker ist, wenn der Energieverbrauch auf der Rechnung mit dem Durchschnittsenergieverbrauch einer gleich grossen Wohnung im selben Quartier oder im selben Strassenzug verglichen wird (Datenschutz einhalten).
Was dafür spricht:
- Sensibilisierung der Stromkunden für Sparmassnahmen
- Reduktion des Energieverbrauchs
- Kosteneinsparung