Ernährung
Wer sich bewusst mit saisonalen und regionalen Produkten ernährt und Fleisch sowie Milchprodukte massvoll konsumiert, schont das Klima und die natürlichen Ressourcen enorm. Zudem steigert ein bewusster Konsum die Wertschätzung der Lebensmittel und ist das beste Mittel gegen Food Waste.
Urban Gardening
Auf leeren Plätzen Hochbeete bepflanzen und in Rabatten Essbares statt Blumen kultivieren – so wird der Bezug zur Nahrung verstärkt. Partizipative Gemeinschaftsgärten bringen saisonale Produkte hervor und stärken den sozialen Austausch.
Was Sie fördern oder initiieren können:
- Urban Gardening ermöglichen: ungenutzte gemeindeeigene Flächen oder Rabatten zur Verfügung stellen.
Beispiele aus der Praxis:- Garten jEden in Turgi
- Hochbeete für die Quartierbevölkerung in St. Gallen
- Neugarten, Urban Gardening-Zwischennutzung in Luzern
- Gemeinschaftsgarten Landhof in Basel: öffentlicher Garten für die Bevölkerung
- Partizipatives Gärtnern in Fribourg: Quartierbevölkerung bepflanzt Hochbeete
- Projekt Lebensmittel.punkt in Biel: Bepflanzte Einkaufswagen und Hochbeete werden im Zentrum von Biel aufgestellt und mit Gemüse bepflanzt.
- Ideen und Informationen für mobile Bepflanzung vermitteln: beispielsweise im Gemeinde-Anzeiger oder Gemeinde-Newsletter
Beispiel aus der Praxis: - Kurse und Schulungen anbieten: beispielsweise zum Kompostieren, zum Anlegen von Hochbeeten oder für Kinder im Garten; dabei die Zusammenarbeit mit lokalen Vereinen prüfen.
Beispiel aus der Praxis:- Gartenkind: Gartenkurse für Kinder
Was dafür spricht:
- Förderung der Nachfrage nach saisonalen und lokalen Nahrungsmitteln
- Stärkung der sozialen Beziehungen durch partizipative Projekte
- Nutzung des öffentlichen und halb-öffentlichen Raums mit heimischer Bepflanzung
Regionale Vertragslandwirtschaft
Landwirtschaftliche Produzentinnen und Produzenten schliessen sich mit Konsumentinnen und Konsumenten zusammen und vertreiben ihre Produkte direkt an Wochenmärkten, in Form von Gemüse-Abos oder im Hofladen. Der Zwischenhandel entfällt, der Konsum wird saisonaler und lokaler.
Was Sie fördern oder initiieren können:
- Landwirtschaftsland zu guten Konditionen verpachten und regionale Vertragslandwirtschaft ermöglichen.
Beispiele aus der Praxis: Allgemeine Informationen und Arbeitshilfen: - Infrastruktur für Gemüseabo-Lieferungen in der Gemeinde schaffen.
Beispiel aus der Praxis:- Gemüsekorb, Grafenried
- Gemüseabo, Winterthur
- Biogmües-Abo, Bibern
- Biopac, Aesch bei Neftenbach
- Ortoloco, die regionale Gartenkooperative
- Gemüseabo in Therwil BL
- Wochenmärkte für lokal produzierte Nahrungsmittel organisieren.
Beispiel aus der Praxis:
Was dafür spricht:
- Reduktion der Nahrungsmittel-Transporte
- Förderung der lokalen Landwirtschaft
- Stärkung der Beziehungen zwischen Produzent und Konsument
- Sensibilisierung der Bevölkerung für saisonale und regionale Produkte
Food Waste
In der Schweiz wird etwa ein Drittel aller Lebensmittel weggeworfen. Einen Teil davon können Konsumentinnen und Konsumenten durch bessere Einkaufsplanung einsparen. Der andere Teil lässt sich bei den Produzenten und Verteilern verhindern, indem beispielsweise die Ansprüche an Form, Farbe und Grösse der Lebensmittel angepasst werden.
Was Sie fördern oder initiieren können:
- Lokale Läden und Landwirte für Aktionen gegen Food Waste gewinnen: anregen, dass nicht mehr zum Verkauf geeignete, aber noch einwandfreie Lebensmittel über andere Kanäle verwertet werden.
Beispiele aus der Praxis:- Backwaren Outlet, Basel
- Frischer Fritz: Heimlieferung geretteter Lebensmittel, Thun und Umgebung
- Äss-Bar in verschiedenen Schweizer Städten: Backwaren vom Vortag
- Zum guten Heinrich: Kochen mit «krummem» (d.h. aussortiertem) Gemüse
- Schweizer Tafel
- Bevölkerung über Food Waste und Möglichkeiten zur Reduktion informieren: beispielsweise mit Planungshilfen fürs Einkaufen oder das Kochen mit Resten im Gemeinde-Anzeiger oder -Newsletter.
Beispiele aus der Praxis:- E chline Schritt, Zentralschweizer Kantone
- Projekt «Taste the waste» des Energie- und Umweltamts Horgen ZH
- Dossier Food Waste der Umweltberatung Luzern
Allgemeine Informationen und Arbeitshilfen: - Übersicht Abfallvermeidung (inkl. Food Waste), Kanton ZH
Weitere Informationen: - Organisiere dein eigenes Foodsave-Bankett
- Save Food, Fight Waste, alles über Food Waste
- Öffentlich zugänglichen Kühlschrank für übriggebliebene Lebensmittel einrichten.
Beispiele aus der Praxis:- Madame Frigo, verschiedene Städte und Gemeinden
- RestEssBar in Winterthur und weiteren Städten
- Food Save-Kühlschrank, Luzern
Was dafür spricht:
- Reduktion von Lebensmittel-Abfällen
- Sensibilisierung für das globale Thema Food Waste
Klimafreundliche Ernährung
Ein Kilogramm Rindfleisch verursacht 90-mal so viel Treibhausgase wie die gleiche Menge an Gemüse. Der Ernährung kommt eine oft unterschätzte Rolle bei der Klimaerwärmung zu. Wer schlau is(s)t, verwendet saisonale und regionale Zutaten, konsumiert Fleisch und Milchprodukte massvoll, vermeidet Food Waste und verzichtet auf per Flugzeug importierte Lebensmittel.
Was Sie fördern oder initiieren können:
- Ernährungsrichtlinien für Horte, Krippen oder Kantinen erstellen: zwei bis vier vegetarische Tage sind sinnvoll.
Beispiel aus der Praxis: - Sensibilisierung der Bevölkerung und der lokalen Gastronomie für den Zusammenhang zwischen Ernährung und Klima.
Beispiele aus der Praxis:- Das Klima ist, was du isst, Obergoms
- Umwelt- und Klimatipps, Opfikon
- Clevergeniessen in St. Gallen: Kurse und Rezepte für die Bevölkerung
- Wir essen 2000 Watt: eine Initiative von neun Städten in der Bodenseeregion
Weitere Informationen: - Klimafreundliches Essen, Eaternity
- Nachhaltige Ernährung in der Schule thematisieren mit Praxistagen auf dem Bauernhof oder Unterrichtseinheiten zum Thema Food Waste.
Beispiele aus der Praxis:
Was dafür spricht:
- Förderung der Nachfrage nach saisonalen und lokalen Nahrungsmitteln
- Klimaschutz dank reduzierten Fleischkonsum
- Sensibilisierung der Bevölkerung für eine nachhaltige Ernährung