
Konsumgüter
Mit mehr als 700 Kilogramm Siedlungsabfall pro Kopf und Jahr gehört die Schweiz zu den Weltmeistern. Doch es geht auch anders: Wer Konsumgüter repariert, weitergibt, teilt oder tauscht, verhilft ihnen zu einem längeren Leben und setzt ein wichtiges Zeichen gegen die Wegwerfmentalität.
Reparieren
Mit Reparaturangeboten setzen Sie in Ihrer Gemeinde ein Zeichen gegen die Kurzlebigkeit von Gütern.
Was Sie fördern oder initiieren können:
- Reparaturführer erstellen: Alle Geschäfte und Werkstätten in der Gemeinde, die Reparaturen anbieten, in einem Verzeichnis aufführen.
Beispiele aus der Praxis:- Reparaturführer der Kantone BL, BS, SO, ZG, ZH sowie der Städte Bern, Thun und Köniz
- Reparaturführer Salzburg (A)
- Reparieren, Gemeinde Lyss
- Reparaturführer, Kanton SO
- Repair Café aufbauen: Ehrenamtliche Expertinnen und Experten reparieren im Rahmen solcher Cafés defekte Geräte, Möbel oder Kleider.
Beispiele aus der Praxis: - Offene Werkstatt einrichten: Der Bevölkerung Räume und Werkzeug zur Benutzung zur Verfügung stellen.
Beispiele aus der Praxis:- Freizeit-Universalwerkstatt Tüftelwerk, Luzern
- Macherschaft, Basel
- Freizeitwerkstatt, Teufenthal
- Quartierwerkstadt Viktoria, Bern
- Freizeitwerkstadt, Aarau
- Turbine, Brunnen
- Verein Flick und Werk, Solothurn
Was dafür spricht:
- Reparieren verlängert die Lebensdauer der Güter und vermindert die Abfallmenge.
- Repair-Cafés und offene Werkstätten fördern die Integration und den gesellschaftlicher Austausch.
- Reparieren ist oft günstiger als neu kaufen.
Secondhand-Angebote
Mit Secondhand-Angeboten in Ihrer Gemeinde verhelfen Sie gut erhaltenen, aber nicht mehr benötigten Gegenständen und Kleider zu einem zweiten Leben.
Was Sie fördern oder initiieren können:
- Regelmässig Flohmärkte, Tauschbörsen oder Garage Sales veranstalten und dabei mit Quartiervereinen oder Jugendorganisationen zusammenarbeiten.
Beispiel aus der Praxis: - Institutionalisierte Börsen für gebrauchte Gegenstände und Materialien organisieren oder unterstützen. Oft lassen sich solche Angebote gut mit der Integration stellenloser Arbeitskräfte verbinden.
Beispiele aus der Praxis: - Verzeichnis von Secondhand-Angeboten erstellen: Brockenhäuser, Bauteilbörsen, Velobörsen, Kleiderbörsen, Sportartikelbörsen, Onlinebörsen
- Plattform für Secondhand-Inserate zur Verfügung stellen oder deren Aufbau unterstützen: online auf der Gemeindewebsite oder mit einer Pinnwand in öffentlichen Gebäuden.
Was dafür spricht:
- Secondhand-Angebote verlängern die Lebensdauer der Gegenstände und reduzieren die Abfallmenge.
- Börsen und Flohmärkte fördern den sozialen Austausch.
- Secondhand-Produkte sind oft günstige Unikate statt Massenware.
Teilen und Ausleihen
Eine Bohrmaschine ist im Durchschnitt pro Jahr gerade mal 1,5 Minuten im Einsatz, der Festbank und der Rasenmäher steht auch die meiste Zeit im Kellerraum. Mit Angeboten zum Teilen und Ausleihen fördern Sie das Konzept «Nutzen statt besitzen».
Was Sie fördern oder initiieren können:
- Bestehende Bibliothek und Ludothek um weitere Kategorien erweitern: beispielsweise durch Werkzeuge oder Musikanlagen
- Plattform für die Miete von Alltagsgegenständen zur Verfügung stellen: beispielsweise für Werkzeuge, Maschinen, Sportausrüstung oder Haushaltsgeräte
- Über bestehende Sharing-Angebote informieren: beispielsweise mit einem Verzeichnis über die Möglichkeiten in der Gemeinde.
Beispiele aus der Praxis: - Den Aufbau neuer Sharingangebote fördern: zum Beispiel mit der Unterstützung bei der Erstellung von Mustervereinbarungen.
Was dafür spricht:
- Teilen oder ausleihen schont die Ressourcen.
- Nutzen statt besitzen spart Platz und Kosten.
- Die soziale Interaktion im Quartier nimmt zu.
Tauschen
Was eine Person im Überfluss hat, kann für eine andere nützlich sein. Unterstützen Sie den Austausch von Wissen, Fähigkeiten, Dienstleistungen und Waren aller Art.
Was Sie fördern oder initiieren können:
- Tauschmöglichkeiten bekannt machen: Ein Verzeichnis erarbeiten oder eine Plattform zur Verfügung stellen, beispielsweise auf der Gemeindewebseite oder mit einer Pinnwand in öffentlichen Gebäuden.
- Regelmässig einen Bring- und Holtag organisieren in Zusammenarbeit mit dem Werkhof oder dem zuständigen Abfallentsorger.
Beispiele aus der Praxis: - Tauschbörsen organisieren oder (Quartier-)Vereine dazu motivieren und ihnen die nötige Infrastruktur zur Verfügung stellen. Den Aufbau von Online-Börsen unterstützen.
Beispiele aus der Praxis:
Was dafür spricht:
- Das Tauschen von Gütern verlängert die Nutzungsdauer und reduziert die Abfallmenge.
- Das Tauschen von Wissen und Dienstleistungen fördert die soziale Interaktion in der Gemeinde.