Gemeinde Schule Unternehmen
Abfall und Konsum
Tipps

Batterien: sicher nutzen – clever recyceln

Karin Jordi
Zwei Arbeiter stehen mit Schutzkleidung vor einem Batterie-Recycling-Ofen, von dem Funken sprühen.

·

3 Minuten Lesezeit

Abfall und Konsum

Tipps

Batterien und Akkus sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wer richtig damit umgeht, verhindert Sicherheitsrisiken und profitiert erst noch von einer langen Nutzungsdauer. Und am Ende kann fast die gesamte Batterie recycelt werden.

Ohne Batterien geht nicht viel: 2022 wurden in der Schweiz 7187 Tonnen Batterien verkauft. Den grössten Teil machen dabei Alkali-Mangan-Batterien aus. Sie kommen oft im Haushalt zum Einsatz und enthalten heute kaum noch schädliche Schwermetalle. Einen starken Zuwachs verzeichnen seit Jahren die Lithium-Ionen-Akkus – 2021 betrug der Absatz über 3700 Tonnen. Durch ihre hohe Energiedichte sind sie ideal für tragbare Geräte mit einem hohen Stromverbrauch.

Rohstoffe im Kreislauf halten

Bis 1986 die sogenannte Stoffverordnung in Kraft trat, wurden gebrauchte Batterien – die Schwermetalle wie Cadmium oder Quecksilber enthielten – in Sondermülldeponien eingelagert. Dies belastete die Umwelt und führte zum Verlust der Rohstoffe.

Doch diese Zeiten sind vorbei: Heute stellt eine im Kaufpreis inbegriffene vorgezogene Entsorgungsgebühr (siehe Box) die Sammlung, den Transport und die fachgerechte Verwertung von Batterien und Akkus sicher.  

Vorgezogene Entsorgungsgebühr (VEG)

Die VEG ist im Verkaufspreis inbegriffen, deshalb können die Kund:innen ihre gebrauchten Batterien an jeder Verkaufs- und Sammelstelle kostenlos zurückbringen. Die Höhe der Gebühr richtet sich nach der chemischen Zusammensetzung und dem Gewicht der Batterie. Verwaltet wird die VEG von der INOBAT im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (BAFU).

Batterien ‒ nie in den Müll

Gebrauchte Batterien gelten als Sonderabfall und gehören auf keinen Fall in den normalen Hauskehricht. Leider landen sie dennoch immer wieder im Mülleimer: So gehen nicht nur wertvolle Rohstoffe wie Grafit, Kobalt, Nickel, Mangan, Kupfer, Eisen, Aluminium oder Lithium verloren. Im Falle von Lithium-Ionen-Akkus besteht sogar die Gefahr, dass sie sich entzünden und damit Personal und Infrastruktur gefährden, wenn sie beispielsweise im Müllwagen zusammengepresst werden.

Von Recycling bis Second Life

Bis zu 95 Prozent einer Batterie können recycelt werden. In der Schweiz geschieht dies bei der BATREC Industrie AG im bernischen Wimmis. Aus klassischen Alkali-Haushaltsbatterien werden dort in einem riesigen Ofen Eisen, Mangan und Zink zurückgewonnen. Seit Ende November 2023 verwertet die BATREC auch Lithium-Ionen-Akkus. Die Anlage ergänzt den Elektrolichtbogenofen, mit dem seit 1991 die Gerätebatterien verwertet werden. Der Fokus liegt auf der Behandlung von portablen Batterien sowie Veloakkus.

Es ist wichtig, dass sich ein Akku nie vollständig entlädt.

Eine Alternative zum Recycling sind sogenannte Second-Life-Anwendungen. Grosse Akkus, wie zum Beispiel von Elektroautos, können trotz verminderter Kapazität noch als stationärer Speicher für eine Photovoltaikanlage dienen.

So währt die Freude am Akku lange

Wird ein Akku längere Zeit nicht benutzt, kann er sich tiefentladen. Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, dass ein Akku stets bei zwischen 20 und 80 Prozent seiner Ladekapazität gelagert wird und sich nie vollständig entlädt. Er sollte jedoch auch nicht dauerhaft an eine Steckdose angeschlossen sein. Das Ladegerät kann eine Überladung des Akkus in der Regel verhindern – vorausgesetzt, es handelt sich um ein hochwertiges (Original-)Produkt.

Grafik zum Recycling-Kreislauf von Batterien

Verkauf, Verwendung, Sammlung und Verwertung: Batterierecycling schont wertvolle Ressourcen und schützt die Umwelt. Bild: INOBAT

Vorsicht bei diesen Anzeichen

Wann sollte ein Akku weder weiterverwendet noch aufgeladen werden? Lässt sich ein Gasgeruch feststellen oder tritt gar Flüssigkeit aus, ist höchste Vorsicht geboten. Aber auch wenn sich der Akku bläht, äusserliche Schäden wie Dellen oder Risse aufweist oder sehr heiss wird, muss er umgehend entsorgt werden. In diesem Fall sollte der Akku mit abgeklebten Polen an eine bediente Sammelstelle gebracht werden.

Wenn beim Akku ein deutlicher Leistungseinbruch feststellbar ist – etwa 60 bis 70 Prozent der ursprünglichen Kapazität –, ist er am Ende seiner Lebensdauer angekommen. Wird der Akku nicht mehr verwendet, sollte er nicht länger zu Hause herumliegen. Dann gehört er in eine bediente Sammelstelle. 

Titelbild: David Schweizer


Beitrag teilen

Artikel als PDF herunterladen

Über diesen Button wird das Druckmenü aufgerufen. Wählen Sie «Als PDF speichern», um den Beitrag als PDF herunterzuladen.