Dranbleiben für die Umwelt
Schon bemerkt? Neuerdings fallen die Deckel von PET-Flaschen beim Öffnen nicht mehr einfach so ab. Was sich im ersten Moment wie ein Produktionsfehler anfühlt, ist Teil eines neuen Konzepts. Bleibt der Deckel nämlich an der Flasche, verbleibt er auch leichter im Kunststoffkreislauf – und landet nicht irgendwo im Ambiente, wo er Schaden anrichten kann.
Rund 80 Millionen Tonnen. So viel Plastikmüll schwimmt inzwischen, nach Schätzungen des WWF, in unseren Weltmeeren. An den Stränden der Europäischen Union macht Kunststoff einen grossen Teil des Abfalls aus, und darunter sind auch viele Deckel und Verschlüsse für Getränkebehälter, wie Zählungen gezeigt haben. Ab 2024 schreibt die EU deshalb vor, die traditionellen Schraubdeckel durch angebundene Deckel (englisch: «Tethered Caps») zu ersetzen – so ist ein einfaches Abschrauben und Wegwerfen nicht mehr möglich.
Ab in den Kreislauf
In der Schweiz sind die neuen Verschlüsse bis auf Weiteres keine Pflicht. Trotzdem tauchen sie auch hierzulande immer häufiger auf. Zwar gibt es bei uns keine Meeresküsten. Zudem ist noch unklar, wie gross der konkrete Nutzen in einem Land ist, das bereits eine hohe PET-Sammelquote aufweist. Und zugegeben, die neuen Deckel sind auch etwas gewöhnungsbedürftig. Aber: Lohnt sich nicht jede Massnahme, die am Ende zu weniger Kunststoff in der Umwelt führt?
Denn Plastik in der Natur hält sich zäh. Er zerfällt in immer kleinere Teile, die irgendwann mit blossem Auge nicht mehr erkennbar sind – aber im Boden und in Gewässern enormen Schaden anrichten können. Deshalb gilt: Luft aus PET-Flasche quetschen, mit dem angehängten Deckel zuschrauben und in einem der über 60'000 Sammelcontainer recyceln. Ein Kinderspiel!