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Biodiversität
Tipps

Nützliches Nichtstun

Remo Bräuchi
Verblühte Blumen in herbstlichem Garten.

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2 Minuten Lesezeit

Biodiversität

Tipps

Ordentlich, sauber, aufgeräumt: So hat ein winterfester Garten in der Schweiz nun mal auszusehen. Glauben wir zu wissen. Alles hat seinen Platz – ausser die Biodiversität. Sie wird oft sträflich vernachlässigt. Dabei lässt sich gerade im Herbst einiges für die Artenvielfalt tun. Und zwar in erster Linie, indem man weniger tut.

Ist das letzte späte Sommergemüse geerntet und legt sich der erste Morgenreif über die Beete, ziehen sich die Hobbygärtnerinnen und -gärtner warm an: Zeit, den Garten winterfest zu machen. Mancherorts sieht es danach aus wie zu Hause im Wohnzimmer. Alles, was stört, ist weggeräumt, der Rest akkurat aufgeräumt. Der Natur tut man damit aber keinen Gefallen; ihr wäre ein wenig kreative Unordnung lieber. Denn viele nützliche Insekten und Kleintiere sind im Herbst auf der Suche nach einem Winterquartier. Dafür brauchen sie Unterschlupfmöglichkeiten, Nistmaterial oder Nahrung. Vermeintlicher Abfall ist für sie Lebensraum, ein strukturreicher Garten ein kleines Paradies.

So nisten sich Wildbienen und andere Insekten in verdorrten Pflanzenstängeln ein. Vögel klauben Samen aus den trockenen Samenständen, wenn im Herbst und Winter das Nahrungsangebot knapp wird, und im Frühling nutzen sie Pflanzenreste, um daraus neue Nester zu bauen. Igel und andere Nützlinge wiederum überwintern gern in Laub- oder Asthaufen. Ein Segen für die Biodiversität! Wer aber Verdorrtes partout nicht stehen lassen will, kann es gebündelt in eine Ecke stellen. Wildbienen und Co. finden es garantiert auch dort.


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