Herbstlaub – alles andere als überflüssig

Für die einen unverzichtbar, für andere ein Hassobjekt: der Laubbläser. Er ist praktisch, aber auch laut – und alles andere als umweltfreundlich. Denn die Luftkanone wirbelt nicht nur Laub durch die Luft, sondern auch Insekten. Wer Laub komplett entsorgt, entzieht dem Boden zudem wertvolle Nährstoffe.
Wenn die ersten Blätter im Herbst fallen, wird es mancherorts schnell lärmig: Immer häufiger kommen Laubbläser zum Einsatz. Kein Wunder, die motorisierten Geräte sind zweifellos praktische Assistenten, um störendes Laub effizient aus dem Weg zu räumen. In der Nachbarschaft gehen wegen der Laubblasmusik jedoch oft die Emotionen hoch. Viele empfinden sie als störend.
Zeit für einen Kompromiss?
Natürlich sind Laubbläser eine wertvolle Unterstützung, besonders für all jene, die grosse Flächen wie Schulareale, Sportplätze, Trottoirs oder Parkplätze von Laub befreien müssen. Aber müssen auf kleineren Flächen die Blätter wirklich sofort weg – oder lässt sich das Hochdruckpusten noch etwas hinauszögern? Vielleicht sogar bis im Frühling?
Wertvolle Nährstoffe und Lebensräume
Bleiben heruntergefallene Blätter liegen, zersetzen sie sich nämlich überraschend schnell. Dadurch gelangen auf natürliche Weise wichtige Nährstoffe zurück in den Boden. Und während sich das Laub zersetzt, bietet es ganz nebenbei wertvollen Lebensraum für Insekten und Kleintiere, wie etwa die Igel. Eine gute Schicht Laub schützt zudem den Boden vor dem Austrocknen.
Tipp: Perspektivenwechsel
Betrachten wir das farbenfrohe Herbstlaub nicht als lästiges Problem, sondern als natürlichen Prozess, mit einer wertvollen Funktion für die Umwelt.
Inspiration und Information
Wer lebt in einem Laubhaufen (Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, WSL)
Wohin mit dem Laub? (Stadtgärtnerei Basel-Stadt)
Laub kann nützliches Gartenmaterial sein – für Kleinstrukturen oder als Mulch.
