15.12.2017

Grünere Siedlungen für Mensch und Natur

«Thema Umwelt» 4/2017

Grünräume im Siedlungsraum sorgen für Lebensqualität und Naturbegegnungen im Alltag. Sie schaffen Lebensraum für Tiere und Pflanzen und mindern die Auswirkungen des Klimawandels. Die Potenziale sind gross und alle können davon profitieren – das zeigen die Beispiele vieler Gemeinden, die sich für mehr Siedlungsnatur einsetzen.

Die grosse Mehrheit der Schweizer Bevölkerung lebt heute in städtischen Räumen. In Zukunft wird sich dieser Trend noch verstärken. Denn mit dem neuen Raumplanungsgesetz richtet sich die Siedlungsentwicklung vermehrt nach innen. Das hat klare Vorteile: Die wertvollen Naturräume und das Schweizer Kulturland werden dadurch langfristig geschützt, Wohnen an zentraler Lage verkürzt die Wege und spart Zeit und Energie. Freiflächen innerhalb des Siedlungsgebiets kommen mit der wachsenden Bevölkerung und der Innenentwicklung aber immer stärker unter Druck. Das schürt Ängste in der Bevölkerung. Sollen Siedlungen wohnlich und lebenswert bleiben, ist es unerlässlich, Freiräume und Grünflächen bei der Siedlungsplanung mitzudenken. So bekommen wir den Fünfer und das Weggli:die Vorteile zentralen Wohnens und Lebensqualität dank attraktiven Aussenräumen.  

Nicht nur Menschenbrauchen Frei- und Grünräume. Mit der Zunahme von Siedlungsfläche und Verdichtungsprozessen geraten viele Tier- und Pflanzenarten unter Druck, die Biodiversität schwindet. Das muss nicht sein. Die Siedlungsentwicklung nach innen bietet die Chance, der Natur wieder mehr und qualitativ hochwertigeren Raum zu gewähren – nicht nur ausserhalb, sondern auch innerhalb des Siedlungsgebietes. 

Gemeinden können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Siedlungsflächen wieder natur- und menschenfreundlicher zu gestalten, sei es auf planerischer Ebene oder mit der naturnahen Pflege ihrer eigenen Flächen. Auch die Bevölkerung engagiert sich oft und gerne für mehr Stadtgrün. Es lohnt sich, sie in die kommunalen Aktivitäten einzubeziehen und mit Öffentlichkeitsarbeit, Sensibilisierung und Aktionen zu unterstützen und zu motivieren. 

Davon profitiert letztlich auch die Gemeinde. Grüne Siedlungen und Arbeitsumgebungen steigern das Wohlbefinden und die Gesundheit der Bevölkerung und damit die Standortattraktivität der Gemeinde. Offene Gewässer, Bäume und begrünte Flächen helfen auch dabei, die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern, indem sie beispielsweise Kühlung bieten oder vor Hochwasserschäden schützen. 

Viele Gemeinden sind bereits aktiv: In der Fröschmatt in Bern etwa gestaltet die Stadt gemeinsam mit der Mieterschaft die Aussenräume naturnah. Die Gemeinde Horw will mit Hilfe eines Freiraumkonzepts wieder grüner und vernetzter werden und bindet die Bevölkerung aktiv bei der Umsetzung mit ein. Doch kommt die Initiative nicht immer von der Gemeinde. In Villmergen fordert die Bevölkerung vom Gemeinderat einen Ausgleich zur regen Bautätigkeit der letzten Jahrzehnte in Form von hochwertigen Frei- und Grünräumen. 

Die aktuelle Ausgabe von «Thema Umwelt» zeigt, weshalb naturnahe Freiräume in Siedlungen für das Wohlbefinden der Bevölkerung wichtig sind und wie sich damit Lebensräume für einheimische Tier- und Pflanzenarten sichern und neu schaffen lassen. Sie stellt gelungene Praxisbeispiele vieler Gemeinden vor und diskutiert, welche Faktoren relevant sind, damit Biodiversität und Lebensqualität bei der Siedlungsentwicklung nach innen nicht zu kurz kommen. 

«Thema Umwelt» 4/2017 kann für CHF 15.– plus Versandkosten unter www.pusch.ch/themaumwelt oder über 044 267 44 11, mail[at]pusch.ch bezogen werden. Das Jahresabonnement (4 Ausgaben) kostet CHF 50.–.

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Priska Messmer
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