30.06.2016

Nachhaltig einkaufen für Umwelt, Gesellschaft und Portemonnaie

«Thema Umwelt» 2/2016

Die öffentliche Hand verfügt als Konsumentin über eine immense Marktmacht. Beschaffen Bund, Gemeinden und Kantone nachhaltig, nehmen sie ihre Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft wahr und verhindern Reputationsrisiken. Doch eine nachhaltige Beschaffung senkt nicht nur die Umweltbelastung, sondern auch die Kosten. Das zeigen eine aktuelle Studie und unzählige Beispiele.

36 Milliarden Schweizer Franken geben Bund, Kantone und Gemeinden jährlich für die Beschaffung von Waren und Dienstleistungen aus – ein riesiger Hebel, um die Förderung von umwelt- und sozialgerechten Produkten entscheidend voranzutreiben und gleichzeitig die eingeschlagene Klima- und Energiestrategie zu unterstützen. Doch der öffentlichen Hand fehlt heute oft die Konsistenz. So fördert sie zwar energieeffizientes Bauen, eine nachhaltige Landwirtschaft oder verbrauchsarme Geräte und Fahrzeuge mit Anreizen und Subventionen. Die Unterstützung solcher Produkte durch den eigenen Einkauf bleibt aber oft auf der Strecke.

Damit verpasst sie eine wichtige Chance. Mit dem nötigen Wissen und unter Beachtung der relevanten Regeln hat die öffentliche Hand heute einen grossen Spielraum, ökologische Kriterien rechtskonform in ihre Beschaffungen einzubinden. Und das lohnt sich in mehrerlei Hinsicht: Wie eine aktuelle Studie aus Berlin zeigt, lässt sich durch die Beschaffung von umweltgerechten Produkten und Dienstleistung nicht nur eine Menge Treibhausgase, sondern auch Geld einsparen. Damit wird die nachhaltige Beschaffung zum wohl kostengünstigsten Weg, CO2-Emissionen zu senken – weit günstiger und volkswirtschaftlich sinnvoller als kostspielige Kompensationszahlungen.

Was für Berlin gilt, gilt auch für die Schweiz. Eine besondere Bedeutung erhält die nachhaltige Beschaffung zudem in den internationalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals SDG). Im vorliegenden Revisionsentwurf des Bundesgesetzes über die öffentliche Beschaffung wird die Ausrichtung auf eine nachhaltige Beschaffung im Zweckartikel denn auch ausdrücklich verankert. In den nachfolgenden Gesetzesartikeln bleibt sie jedoch meist eine unverbindliche Absichtserklärung. Noch haben National- und Ständerat die Chance, die nachhaltige Beschaffung in der Schweizer Gesetzgebung verbindlicher zu machen: beispielsweise mit Mindestanforderungen an die Eignung besonders problematischer Rohstoffe wie Soja, Palmöl, Mineralien und Metalle.

Dass eine nachhaltige Beschaffung auch bei der aktuellen Rechtslage möglich ist, beweisen heute schon viele Gemeinden. So sammelt die Gemeinde Uzwil seit Jahren positive Erfahrungen mit ökologisch beschafften Fahrzeugen, während Freienbach im Bereich Tiefbauten konsequent auf faire Steine und Recycling-Kies setzt. Und in der Romandie kümmert sich ein ganzes Beschaffungsnetzwerk mit viel Know-how darum, dass die beteiligten Gemeinden zu günstigen, ökologischen und fairen Lösungen für ihre benötigte IT-Hardware kommen.

Die aktuelle Ausgabe von «Thema Umwelt» macht die Notwendigkeit und Chancen einer sozial- und umweltverträglichen Beschaffung deutlich. Konkrete Beispiele zeigen, wie Gemeinden eine nachhaltige Beschaffung umsetzen können und welche Hilfsmittel und Instrumente sie dabei unterstützen. 

«Thema Umwelt» 2/2016 kann für CHF 15.– plus Porto bezogen werden bei Pusch, Hottingerstrasse 4, Postfach 211, 8024 Zürich, 044 267 44 11, mail[at]pusch.chwww.pusch.ch/themaumwelt. Das Jahresabonnement (4 Ausgaben) kostet CHF 50.–.

 

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