Naturoase Witikon
Pusch-Arbeitseinsatz September 2019
Im September 2019 hat das Pusch-Team in der Stadt Zürich auf einer über 1000 Quadratmeter grossen Fläche Strukturen wie Kleinstgewässer, Trockensteinmauern, Totholzbeigen, Asthaufen und Magerwiesen geschaffen sowie Hochstammobstbäume gepflanzt. Über 5.5 Tonnen Steine haben wir im eintägigen Einsatz auf dem Gebiet verbaut. Die kleinräumigen, strukturreichen Lebensräume bieten lokalen Arten wie Gelbbauchunken und Zauneidechsen wertvollen Lebensraum. Der Verein Naturnetz kümmert sich um die Pflege der neu geschaffenen Strukturen. Es ist eine Freude, wie sich Unken und Eidechsen fortpflanzen, Magerwiesen blühen und die Obstbäume gedeihen. Je mehr das Gebiet in Witikon mit anderen Strukturelementen in der Umgebung verknüpft werden kann, desto grösser der Erfolg für wachsende Biodiversität. Wir freuen uns über den wirkungsvollen Einsatz und empfehlen ihn wärmstens weiter.
Was waren die Ziel- und Planungsvorgaben?
Es bestand Handlungsbedarf, einige Kleintierarten wie Gelbbauchunken und Reptilien, aber auch Vögeln sichere und strukturreiche Lebensräume zu bieten. Da auch hier, wie überall im Siedlungsgebiet, zu viele Katzen Kleintieren und Vögeln nachjagen, sind insbesondere sichere Verstecke und Rückzugsgebiete wichtig. Der Gestaltungsspielraum war unbeschränkt.
Welche Elemente bzw. Kleinstrukturen fördern Biodiversität besonders?
Kleinstgewässer, Trockensteinmauern, Totholzbeigen, Asthaufen und Hochstammobstbäume eignen sich gut. Aber auch Magerwiesen, die man genügend lang wachsen lässt, sind für allerlei Tiere ein Refugium.
Mit wieviel Steinen muss man für eine mittlere Trockensteinmauer rechnen?
Im Beispiel Witikon wurden 5.5 Tonnen Steine verbaut, was ausserordentlich viel, aber mit einer grösseren Gruppe (ca. 25 Personen) Freiwilliger gut zu schaffen ist.
Was ist bei der Planung, Erstellung und im Unterhalt besonders zu beachten?
Pflege! Es bringt nichts, einen Teich anzulegen, Hochstamm-Obstbäume zu pflanzen oder eine Magerwiese anzusäen, wenn unklar ist, wer die Pflege verantwortet. Grundsätzlich reicht bei solcherlei Flächen, eine Pflege einmal pro Jahr aus.
Welche weiteren Massnahmen sind auf der Fläche noch geplant?
Auf dieser Parzelle gibt es nicht mehr viel Platz für weitere Massnahmen. Es ist auch wichtig, dass die einzelnen Elemente nicht allzu sehr verdichtet werden, weil sonst der Unterhalt wie beispielsweise das Mähen oder Schneiden behindert würde. Aber in der Region gibt es noch viel Potenzial, Elemente und Strukturen zu schaffen und damit Lebensräume wo immer möglich zu vernetzen. Denn je grösser und flächendeckender die Vernetzung, desto erfolgreicher wird Biodiversität gefördert.
Die Fragen hat uns Marco Sacchi, Geschäftsführer des Vereins Naturnetz, beantwortet.